Gründung der Arbeitsgemeinschaft katholischer Frauen Bayerns
"Am 4. Februar 1957 ist die konstituierende Sitzung der Arbeitsgemeinschaft Katholischer Frauen Bayerns mit Vertreterinnen aller bestehenden katholischen Frauenorganisationen.
Die Geschäftsführung liegt bei Elisabeth zu Guttenberg, der stellvertretenden Landesvorsitzenden [des KDFB]. Das Ziel dieser Vernetzung wird in einem Memorandum wie folgt umschrieben:
'Der Zweck dieser Neugründung ist, dass in wichtigen Anliegen von religiöser, kultureller, sozialer oder politischer Bedeutung, die alle organisierten Frauen Bayerns angehen, gemeinsame Stellungnahmen erarbeitet und, wenn nötig, im Namen all dieser Frauen mit dem Gewicht der über 300.000 durch ihre Organisationen angeschlossenen Mitglieder Resolutionen, Proteste und Vorschläge an die staatlichen Stellen und an die Öffentlichkeit herausgegeben werden können'.
Dieser Zusammenschluss ist ein Wunsch des Münchner Kardinals Joseph Wendel; bei der Sitzung des erweiterten Landesvorstands am 25. September 1956 macht er seine Vorstellungen über die zu bildende Arbeitsgemeinschaft deutlich. Im Protokoll der Sitzung des geschäftsführenden Vorstandes vom 23. Januar 1953 steht dazu:
'Kardinal Wendel will eine Landesarbeitsgemeinschaft der kath. Frauenverbände. ...Es wird vorgeschlagen am 4.2.1957 eine konstituierende Versammlung ... abzuhalten. Hierzu soll jede Organisation eine Vertreterin schicken. Es sind ungefähr 20 kath. Organisationen, die ihre Vertreter senden. Es wird beschlossen, dass von 10.000 Mitgliedern ab 2 Frauen delegiert werden'.
Auf Bundesebene exisitert eine solche Arbeitsgemeinschaft bereits seit 1949".
Aus: Wosgien, Gerlinde (KDFB Hsgr.): "Neun Jahrzehnte starke Frauen in Bayern und der Pfalz, München 2001, 120.
Joseph Kardinal Wendel (* 27. Mai 1901 in Blieskastel; † 31. Dezember 1960 in München) war von 1952-1960 Erzbischof von München und Freising.